Fairer Handel: Sächsische Unternehmen und Verantwortung in Lieferketten

Wie kann die EU sächsische Unternehmen bei der Umsetzung sozial-ökologischer Standards unterstützen?

Kaffee aus Lateinamerika, der auf abgeholzten Flächen angebaut wird, Näher*innen, die für einen Hungerlohn arbeiten und Pestizide im Übermaß – das kann nicht sein. Die Grünen im Europaparlament und auch viele NGOs fordern daher, dass endlich eine gesetzlich verpflichtende Regelung her muss, die Unternehmen in die Verantwortung nimmt und die für die Einhaltung von Menschen- und Umweltrechten sorgt. Ein Lieferkettengesetz könnte dies sicherstellen.

Heute gibt es zwar bereits verschiedene Zertifikate und Labels, die menschenrechtliche und ökologische Standards in der Produktion garantieren sollen. Diese haben jedoch in den letzten 20 Jahren zu keiner grundlegenden Verbesserung der Menschenrechtslage und der Umweltprobleme geführt. Sächsische Unternehmen bemühen sich bereits um sozial-ökologische Standards. Warum auch sie sich für ein Lieferkettengesetz einsetzen, wollen wir ebenfalls in dieser Veranstaltung diskutieren.

Wo kann die Politik weiter unterstützen und wo müssen dringend gesetzliche Veränderungen auf den Weg gebracht werden – auch in Sachsen? Lucie Hammecke (Mitglied des Sächsischen Landtags) moderierte diese spannende Veranstaltung und freute sich auf die Erfahrungsberichte aus der Praxis der Unternehmen, ebenso wie die Forderungen von lokalen Initiativen wie dem Entwicklungspolitisches Netzwerk Sachsen e.V., die sich seit Jahren im Bereich Wirtschaft und Menschenrechte engagieren. Für die europäische Ebene hat Anna Cavazzini (Mitglied des Europaparlaments) einen Einblick in die aktuelle Debatte zum globalen Handel gegeben. Außerdem freuten wir uns über Fragen aus dem Publikum zu Fairem Handel und den Möglichkeiten vor Ort Veränderung voranzubringen.