Monitor zu Mercosur

Auf der einen Seite wird immer mehr Menschen klar, dass wir wegen der Klimakrise dringend einen Politikwechsel brauchen. Auf der anderen Seite spiegelt sich diese Dringlichkeit noch nicht in der internationalen Wirtschaftspolitik – hier geht fast alles weiter wie bisher.

Ein Beispiel ist Mercosur, das Assoziierungs- und Handelsabkommen der EU mit Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay und darüber sprach ich mit Monitor: https://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-freihandel-gegen-klimaschutz-das-mercosur-handelsabkommen-der-eu-100.html

Die Abholzung des Regenwalds erreicht unter Bolsonaro einen Höchststand und das Abkommen wird durch die Ausweitung der Exporte von Produkten wie Rindfleisch und Ethanol mit hoher Wahrscheinlichkeit die Abholzung weiter anheizen. Dafür darf die EU mehr Autos und andere Industriegüter in die südamerikanischen Staaten exportieren. Landwirtschaft und Automobilwirtschaft: eigentlich zwei Bereiche in denen wir dringend eine Nachhaltigkeitswende brauchen und keine weitere Ausweitung der Produktion. Auch wenn im Mercosur-Abkommen Bezug genommen wird auf das Pariser Klimaabkommen, auf Menschenrechte und Abholzung eingedämmt werden soll, so gibt es keine effektiven Durchsetzungsmechanismus.

Grundsätzlich ist das Problem: Wir externalisieren unseren Fußabdruck über die Handelsbeziehungen. In vielen Ländern des Globalen Südens sind soziale und ökologische Standards niedrig, das führt dort zu mehr Verschmutzung. Firmen können kostengünstiger produzieren.