Pressestatement zu Grenzschließungen im Schengenraum in der Coronakrise

Mehrere Mitgliedsstaaten haben als Folge der Ausbreitung des Coronavirus in der EU Binnengrenzen im Schengenraum geschlossen. Besonders an den polnischen Grenzen bilden sich lange Staus. Hierzu erklärt Anna Cavazzini, binnenmarktpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament:

„In der Coronakrise müssen zielgerichtete Maßnahmen oberste Priorität haben, um die Zunahme an Infektionen zu verlangsamen, Risikogruppe zu schützen und die Überlastung der Gesundheitssysteme zu verhindern. Da das Virus mittlerweile leider in allen Mitgliedsstaaten verbreitet ist, sind weder pauschale Grenzschließungen noch nationale Alleingänge in Bezug auf den Nachschub medizinischer Produkte erfolgversprechend. Sie sind Zeichen mangelnder Solidarität und adressieren weder die gemeinsamen Herausforderungen der akuten Krisensituation noch die Prävention zukünftiger Krisen.

Der Binnenmarkt kann dazu beitragen, die Bekämpfung des Coronavirus europaweit gemeinsam und solidarisch anzugehen. Denn die Arbeitsteilung in der EU garantiert die Versorgung der Menschen mit lebenswichtigen Gütern und sichert die Unabhängigkeit der EU. Damit weiter medizinische Produkte und Lebensmittel da ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden, müssen wir den freien Verkehr von Gütern verteidigen.“