Pressestatement zu Justizkommissar Reynders Vorschlag für ein europäisches Lieferkettengesetz

Justizkommissar Reynders kündigte heute einen europäischen Vorschlag für eine Gesetzgebung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht – ein so genanntes Lieferkettengesetz – für 2021 an.

Anna Cavazzini, handelspolitische Sprecherin der Fraktion Die Grünen/EFA, kommentiert den Vorschlag:

Dies ist ein Durchbruch. Ein solches Gesetz wird Unternehmen entlang der gesamten Lieferkette zum Einhalten von Menschenrechts- und Umweltstandards verpflichten. Es kann das Leben von mehreren Millionen Arbeitnehmern, indigenen Völkern und Umweltverteidigern auf der ganzen Welt verbessern. Die Covid-19-Krise zeigt die dringende Notwendigkeit einer solchen europäischen Gesetzgebung für eine Sorgfaltspflicht mehr denn je„.

Zum Hintergrund :

Die Ankündigung wurde am 29. April während einer Online-Veranstaltung mit Justizkommissar Reynders gemacht, die von der Arbeitsgruppe „Verantwortliche Unternehmen“ des Europäischen Parlaments ausgerichtet wurde, in der auch Anna Cavazzini aktiv ist. Sie erfolgt im Anschluss an die Veröffentlichung einer umfassenden Studie über Menschenrechte und die ökologische Sorgfaltspflicht entlang der Lieferketten von Unternehmen. Die Studie, die von der Generaldirektion Justiz veröffentlicht wurde, zeigt, dass freiwillige Regelungen nicht ausreichen, um die Einhaltung der Menschen- und Umweltrechte entlang internationaler Lieferketten zu gewährleisten.

Eine vollständige Aufzeichnung des Webinars wird am 30. April auf dieser Website verfügbar sein: https://responsiblebusinessconduct.eu/