Tagesspiegel Gastbeitrag: Freihandel mit Lateinamerika – Soll das Mercosur-Abkommen jetzt unterzeichnet werden?

Das Abkommen muss zukunftsfest gemacht werden

Das EU-Mercosur Handelsabkommen wird seit 20 Jahren verhandelt und lag während der Regierungszeit von Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro auf Eis. Das war ein Erfolg des EU-Parlaments, das sich geweigert hatte, das Abkommen zu verabschieden, während die Entwaldungszahlen in Brasilien in die Höhe schossen. Nun regiert Präsident Lula, und die Entwaldung im Amazonas geht zurück. Deswegen, und auch aufgrund der geopolitischen Lage, sehen nun viele den richtigen Moment für die Ratifizierung gekommen. Auch die Ampel-Regierung ist dafür, solange das Abkommen zukunftsfest gemacht wird. Das heißt konkret, dass wir einen robusteren Waldschutz einbauen müssen – politische Mehrheiten in Brasilien können sich ändern, und auch jetzt ist der Druck des Agrobusiness, immer mehr Flächen für die Landwirtschaft zu roden, enorm. Im Gegenzug sollte die EU den Mercosur-Staaten bei ihren Forderungen entgegenkommen, mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze vor Ort entstehen zu lassen und das Abkommen dementsprechend anzupassen.

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