Pressemitteilung: Nachhaltige Produkte werden zur Norm – Trilog-Einigung zur Ökodesign-Verordnung

Heute Nacht haben sich das Europäische Parlament, Rat und Kommission im Trilog auf die Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte geeinigt. Kern des Gesetzes sind verpflichtende Vorgaben für fast alle Produkte auf dem Binnenmarkt, die die Europäische Kommission je Produkte nach und nach in Form von delegierten Rechtsakten erlässt.

Die Trilog-Einigung kommentiert Anna Cavazzini, Grüne Europaabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz:

“Mit der Ökodesign-Verordnung wird Müll zum Designfehler und Nachhaltigkeit zur Norm auf dem Binnenmarkt. Durch an das jeweilige Produkt angepasste Vorgaben zum Beispiel an die Haltbarkeit, den Rezyklatanteil oder die Ressourcen- oder Energieeffizienz wird Kreislaufwirtschaft Realität in der EU. So können sich Verbraucherinnen und Verbraucher sicher sein, dass das T-Shirt, das Sofa oder das Küchengerät Mindestkriterien erfüllt, um Klima, Umwelt und Ressourcen zu schonen.

Ich freue mich besonders, dass wir als Europäisches Parlament zum ersten Mal eine rechtliche Definition von vorzeitigem Verschleiß in einem Gesetzestext verankern konnten. Damit sagen wir Schrottprodukten den Kampf an.

In der Zukunft sollen alle Produkte einen Produktpass erhalten, für den wir Grüne lange gekämpft haben. So liegen Verbraucherinnen und Verbrauchern, unabhängigen Werkstätten, Wiederaufbereitern, Forscherinnen oder der Zivilgesellschaft alle Informationen zu Produkt und Vorgaben vor. Durch diese Transparenz in der Lieferkette wird  Recycling einfacher wird. Im Binnenmarktausschuss haben wir uns außerdem erfolgreich für einen Repair-Score eingesetzt. So wird beim Kauf ersichtlich, wie leicht ein Produkt zu reparieren ist.

 

Mit der Ausweitung von Ökodesign nutzen wir so den Binnenmarkt zum Erreichen der Ziele des EU Green Deal. Verbraucherinnen und Verbraucher wählen automatisch Nachhaltigkeit an der Ladentheke. Die Europäische Kommission muss nun die Prioritäten für die Ausgestaltung der Vorgaben richtig setzen und mit den kritischsten Produkten anfangen, wie Stahl und Aluminium, Textilien und Möbel, Reifen oder Informationstechnologie. Damit stellen wir die größten Weichen in Richtung Nachhaltigkeit auf dem Binnenmarkt. ”