Pressestatement zur Studie der EU-Kommission zu falschen Grünen Werbeversprechen

Zur heutigen Vorstellung der Studie der EU-Kommission zu falschen Grünen Werbeversprechen erklärt die Grünen-Europaabgeordnete Anna Cavazzini, Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlaments:

„Verbraucher*innen wollen zunehmend nachhaltig kaufen. Hierfür brauchen sie verlässliche und eindeutige Informationen zum Zeitpunkt des Kaufes. Dass bei mehr als der Hälfte der untersuchten Beispiele für Verbraucher*innen nicht nachvollziehbar ist, was Beschreibungen wie „nachhaltig“ oder „öko“ bedeuten, zeigt, dass unsere derzeitigen Regeln nicht ausreichen. 

Der Erfolg des EU Green Deal entscheidet sich nicht zuletzt an der Ladentheke. Daher begrüße ich, dass die EU-Kommission Gesetzesvorschläge vorlegen will, um falschen Grünen Werbeversprechen und Greenwashing einen Riegel vorzuschieben. Wir brauchen einen ehrgeizigen Aufschlag, der mindestens Werbende verpflichtet, ihre Werbeaussagen nachvollziehbar zu begründen. Auch eine klare, schnelle und effiziente Vorabgenehmigung Grüner Werbeaussagen und Labels kann ein gangbarer Weg sein.“

Hintergrund:

Die Europäische Kommission hat zusammen mit den zuständigen nationalen Behörden Webseiten auf „Greenwashing“ untersucht. In 42% der Fälle hatten die untersuchenden Behörden Grund zur Annahme, dass die Grünen Werbeversprechen übertrieben, falsch oder irreführend waren und potentiell nach EU-Gesetzgebung als unlautere Geschäftspraktik gelten könnten. 

  • Bei mehr als der Hälfte der untersuchten Produkte gab der Händler nicht genügend Hintergrundinformationen, um das Werbeversprechen zu begründen.
  • 37% der Produkte waren mit unbegründeten, vagen Aussagen wie „bewusst“, „eco-friendly“ oder „nachhaltig“ versehen.