Pressestatement zur Studie zu importiertem Soja, das aus Abholzung im Amazonas stammt

Eine aktuelle Studie, die gestern in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Nature“ veröffentlicht wurde, hat heraus gefunden, dass ein Fünftel des in Europa importierten brasilianischen Sojas auf Abholzung zurückgeht  

Anna Cavazzini, Vizepräsidentin der Brasilien-Delegation des Europäischen Parlaments, kommentiert:

Die neuen Zahlen belegen eindrucksvoll: Wenn wir Soja oder Fleisch aus Brasilien importieren, verschlimmern wir die Umweltkatastrophe vor Ort. Die EU feuert schon jetzt die Abholzung im Amazonas an. Das Mercosur-Abkommen wird zu einem weiteren Anstieg der Importe von kritischen Produkten führen.“

„Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft dringt jedoch weiterhin auf die Ratifizierung des Mercosur-Handelsabkommens – und zwar schon in diesem November.“ 

„Selbst die Folgenabschätzung der Europäischen Kommission belegt, dass nur ein starkes Set an Regeln zur Bekämpfung von Abholzung und Menschenrechtsverletzungen den Schaden des Abkommens begrenzen kann. Im Augenblick erleben wir das Gegenteil: Präsident Bolsonaro baut systematisch jede Regelung zum Schutz des Regenwaldes ab. In so einer Situation wirkt das Abkommen wie ein Brandbeschleuniger.“

Weitere Informationen:

  • Hier ist die in „Nature“ veröffentlichte Studie
  • Etwa ein Fünftel des Sojas, das aus Brasiliens Amazonas- und Cerrado-Regionen in die EU exportiert wird, hauptsächlich als Tierfutter, und mindestens 17% des Rindfleisches stammen von Flächen, die kürzlich abgeholzt wurden.
  • Das EU-Mercosur-Abkommen steht auf der Agenda der deutschen Ratspräsidentschaft für den 9. November
  • Hier ist ein Überblick über den Abbau der brasilianischen Umweltschutzeinrichtungen unter der Bolsonaro-Regierung