Pressestatement: Rekord-Entwaldung im brasilianischen Amazonasgebiet

Heute wurden die neuesten Zahlen zur Entwaldung in Brasiliens Amazonas Regenwald veröffentlicht. Sie zeigen die höchsten Entwaldungszahlen für den Monat Juni seit dem Beginn der Aufzeichnung 2016.

Dazu kommentiert die Grünen-Europaabgeordnete Anna Cavazzini, Vizepräsidentin der Brasilien-Delegation im Europäischen Parlament:

„Immer neue traurige Rekorde der Entwaldung des Amazonas-Regenwalds müssen uns alle alarmieren. Wir verlieren die Grüne Lunge unseres Planeten.

Jedes Jahr mit solch dramatischen Abholzungsraten bringt uns näher an den Kipppunkt, ab dem das gesamte Ökosystem Regenwald unwiederbringlich verloren ist. Dabei sind nicht nur Millionen von Menschen in Lateinamerika vom klimaregulierenden Amazonas, seinem Regen und Wetter abhängig. Langfristig werden wir alle unter der globalen Klima-Katastrophe leiden, wenn der Amazonas zusammenbricht.

Durch die immer weitere wirtschaftliche Ausbeutung des Amazonas und die faktische Straffreiheit von Umweltverbrechen ist Präsident Bolsonaro direkt für die dramatische Geschwindigkeit der Entwaldung verantwortlich. Aber auch die EU muss ihren Teil der Verantwortung übernehmen, betrachtet man das hohe Volumen an Agrar-Importen aus Brasilien. Die geplante EU-Gesetzgebung zum Stopp der Einfuhr von Produkten, die mit der Abholzung in Verbindung stehen, ist in diesem Zusammenhang entscheidend.“

Hintergrund:

  • Nach Angaben der brasilianischen Agentur INPE (Nationales Institut für Weltraumforschung), erreichten die abgeholzten Flächen im Juni 2022 1.120 km2. Das ist ein Anstieg von 130% gegenüber Juni 2018, dem letzten Jahr der vorherigen Regierung. Die bisherigen Daten deuten darauf hin, dass die Entwaldungsrate im Jahr 2022 voraussichtlich erneut 10.000 km2 übersteigen wird.
  • Am 07.07.2022 hat das Europäische Parlament über den Dringlichkeitsbeschluss zur Lage von Indigenen und Umweltverteidiger*innen in Brasilien abgestimmt. Anlass ist die Ermordung des Journalisten Dom Phillips und des Indigenen-Aktivisten Bruno Pereira im Amazonas. Das Europäische Parlament fordert es die unabhängige und zügige Aufklärung der Morde und den besseren Schutz von Indigenen sowie von Menschenrechtsrechts- und Umweltverteidiger*innen in Brasilien.

Presseanfragen richten Sie bitte an: anna.cavazzini@europarl.europa.eu

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