Pressestatement: Rekord-Entwaldungszahlen im brasilianischen Amazonasgebiet
Zu den neuesten Entwaldungszahlen in Brasilien erklärt Grünen-Europaabgeordnete Anna Cavazzini, Vizepräsidentin der Brasilien-Delegation im Europäischen Parlament:
„Schon wieder gibt es alarmierende Zahlen aus Brasilien. Im Juni alleine wurden 1.062 Quadratkilometer des brasilianischen Amazonasgebiet unwiederbringlich verbrannt, was diesen Juni zum schlechtesten seit Beginn der Satellitenaufnahmen macht.
Dazu hat die Feuersaison noch nicht mal richtig begonnen. Das Tempo der Vernichtung nimmt dramatisch zu. Die grüne Lunge unseres Planeten stirbt.
Die bisherigen diplomatischen Kanäle reichen ganz eindeutig nicht aus, um die brasilianische Regierung zu einem Kurswechsel zu bewegen. Bolsonaro verfolgt weiter seine zerstörerische Politik und das EU-Mercosur-Abkommen würde durch die Förderung von Agrarexporten aus Brasilien den Druck auf den Regenwald zusätzlich erhöhen.
Die EU und die Bundesregierung müssen das EU-Mercosur-Abkommen endgültig stoppen und eine robuste Gesetzgebung zu entwaldungsfreien Lieferketten auf den Weg bringen.“
Hintergrund:
- Die heute veröffentlichten Entwaldungsdaten zeigen, dass im Juni 1.062 Quadratkilometer des brasilianischen Amazonasgebiet unwiederbringlich gerodet wurden (DETER). Das ist mehr als im Juni 2020, als die Satelliten 1.043 Quadratkilometer Entwaldung registrierten, und ist die höchste Zahl seit Beginn der Satellitenaufnahmen im Jahr 2015.
- Erst letzte Woche registrierte die nationale Weltraumforschungsbehörde Inpe im Juni 2.308 Hot Spots im brasilianischen Amazonasgebiet, ein Anstieg von 2,7 % gegenüber dem gleichen Monat vor einem Jahr, als die Brände ein 13-Jahres-Hoch erreicht hatten.
Presseanfragen richten Sie bitte an: anna.cavazzini@europarl.europa.eu.