Pressestatement: Europaparlament legt Position zum einheitlichen Ladekabel fest

Heute stimmt der Binnenmarktausschuss über den Bericht zum einheitlichen Ladekabel ab, der gleichzeitig auch das Parlamentsmandat für die Trilog-Verhandlungen mit Rat und Kommission darstellt. Alle Kompromisse zwischen den Fraktionen wurden im Ausschuss angenommen. Die finale Abstimmung über den Bericht fand am 20.4. im Binnenmarktausschuss statt. Der Trilog startet voraussichtlich im Mai. Hierzu kommentiert die Grüne Europaabgeordnete Anna Cavazzini, Vorsitzende des Ausschusses für Binnenmarkt und Verbraucherschutz:

„Mit der heutigen Abstimmung wird das letzte Kapitel einer Geschichte aufgeschlagen, die sich über mehr als ein Jahrzehnt hinzieht. Das einheitliche Ladekabel kann endlich Realität werden. Ein einziger Standard, USB-C, zum Aufladen von Smartphones, Laptops oder Kopfhörern spart Ressourcen, vermeidet tausende Tonnen Elektroschrott und schont den Geldbeutel der Verbraucherinnen und Verbraucher. Das einheitliche Ladekabel ist ein perfektes Beispiel dafür, wie hoher Verbraucherschutz mit der Bekämpfung der Klimakrise Hand in Hand geht.

Ich freue mich, dass der Bericht den Anwendungsbereich auf weitere Kategorien kleiner und mittlerer Geräte ausweitet. Wir setzen eine klare Frist bis 2026, um auch für das kabellose Laden einen einheitlichen Standard zu setzen. Auch das Schnellladen muss harmonisiert werden. Ich hätte mir für den größten Umweltnutzen den verpflichtenden separaten Verkauf von Kabel und Gerät gewünscht. Ich bin froh, dass die Position des Ausschusses aber den Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglicht, ein Gerät auch immer ohne Ladekabel zu kaufen. Ob das ausreicht, werden wir nach drei Jahren überprüfen.“

Hintergrund

Der Bericht umfasst:

  • die Ausweitung des Geltungsbereichs auf weitere Kategorien von kleinen bis mittelgroßen Geräten und genauere Verpflichtungen und Fristen für die Kommission, delegierte Rechtsakte zu erlassen, um in Zukunft neue Produktkategorien einzubeziehen;
  • strengere Bestimmungen über die Entflechtung, die den getrennten Verkauf des Geräts vom Ladegerät zur Folge hat;
  • die Verpflichtung der Kommission, bis 2026 eine gemeinsame Lösung für das kabellose Laden zu gewährleisten;
  • eine spezielle Grafik, die anzeigt, ob ein Ladegerät zusammen mit dem Funkgerät angeboten wird oder nicht, und die die Mindest- und Höchstleistung angibt, die das Gerät zum Laden benötigt, was den Verbraucher*innen die Auswahl eines kompatiblen Ladegeräts erleichtern wird;
  • die Harmonisierung der Schnellladetechnologie, die gewährleistet, dass jedes kompatible Ladegerät für ein Gerät die gleiche Ladegeschwindigkeit aufweist;
  • eine ehrgeizige Überprüfungsklausel und eine kürzere Umsetzungsfrist.

Hier ein ausführliches Briefing zum Vorschlag der Europäischen Kommission.

Hier die Pressemitteilung zur Ratspositionierung.

Presseanfragen richten Sie bitte an: anna.cavazzini@europarl.europa.eu

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